Für ein soziales Europa - ohne Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung

Internationale Tagung erwerbsloser Gewerkschaftsmitglieder und Vertreterinnen/Vertreter von Gewerkschaften aus vier europäischen Ländern

Bielefeld, 5. bis 8. Oktober 2000

Erklärung

Wir erwerbslose Gewerkschaftsmitglieder und Vertreterinnen/Vertreter von Gewerkschaften aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden und aus Österreich

fordern von den nationalen und den europäischen gesetzgebenden Gremien, von den kommunalen, nationalen und europäischen Politikerinnen/Politikern, dass sie

  • bei allen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Bewertungen, Vorhaben und Maßnahmen Gewerkschaften und Vertreterinnen/Vertreter der Erwerbslosen einbeziehen,
  • den Abbau der Arbeitslosigkeit konsequent in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen: Erwerbslosigkeit ist zu bekämpfen - nicht die Erwerbslosen,
  • die Voraussetzungen schaffen, um sozial gerechte kommunale und nationale arbeitsmarkt- und sozialpolitische Modelle zu ermöglichen und zu verbreiten,
  • sich auf einheitliche qualitative und quantifizierbare Kriterien für Standards der sozialen Absicherung und beruflichen Qualifizierung Erwerbsloser verständigen und dafür Mindeststandards setzen,
  • den öffentlichen Beitrag für eine ökologisch verträgliche und sinnvolle Arbeit und Beschäftigung ausweiten und dabei vor allem auf reguläre Arbeitsverhältnisse setzen;

fordern von den nationalen Gewerkschaften, Gewerkschaftsverbänden und vom Europäischen Gewerkschaftsbund, dass sie

  • die erwerbslosen Kolleginnen/Kollegen in ihren Organisationsstrukturen und Gremien anderen Personen- oder Beschäftigtengruppen gleichstellen und ohne Vorbehalt die Mitarbeit und Mitgliedschaft Erwerbsloser in den Gewerkschaften fördern,
  • konsequenter und offensiver gegen jede gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung von Erwerbslosen handeln,
  • die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit und die Senkung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit als wirksame Modelle zur Umverteilung der vorhandenen Arbeit zugunsten Erwerbsloser herausstellen,
  • den Europäischen Gewerkschaftsbund befähigen und beauftragen, die Interessen erwerbsloser Kolleginnen/Kollegen zu vertreten und koordinierend in der europäischen Gewerkschaftsbewegung zu begleiten;

erwarten von den regional und national organisierten Verbänden der Erwerbslosen, dass sie

  • ihre Zusammenarbeit national und europaweit verstärken, besser noch koordinieren und sich für politische Aktionen vernetzen,
  • die Gewerkschaften und ihre Dachverbände als Interessenvertretungen auch von Erwerbslosen fordern und fördern,
  • sich dem Aufruf des Europäischen Gewerkschaftsbundes und der »Euromärsche« anschließen, am 6. Dezember 2000 in Nizza, am Vorabend des Europäischen Gipfels, für eine Verankerung von sozialen Grundrechten im Unionsvertrag und für eine europäische Beschäftigungspolitik zu demonstrieren.

Bielefeld, 8. Oktober 2000

Die internationale Tagung »Für ein soziales Europa - ohne Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung« veranstaltete der Förderverein gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit e. V. in Zusammenarbeit mit der IG Metall. Sie wurde gefördert von der Generaldirektion für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten der Europäischen Kommission.
An ihr beteiligten sich 70 erwerbslose Gewerkschaftsmitglieder und Vertreterinnen/Vertreter von Gewerkschaften aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden und aus Österreich.

Kontakt:
Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen
Marktstr. 10
33602 Bielefeld
Fon: 0049-(0)521-96784-0
Fax: 0049-(0)521-96784-22
e-mail: info@erwerbslos.de
www.erwerbslos.de

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