Kommt alle zum 27. Aktionstag gegen Arbeitslosigkeit!
Mittwoch, den 5. April 2000, 10.00 Uhr am Arbeitsamt, Grafenberger Allee 300

 

Der Düsseldorfer Stadtrat hat am 24. Februar das Sozialticket genauso wie das Schülerticket abgelehnt. SPD und Grüne hatten ein günstiges Schülerticket beantragt, der Rat folgte indessen einem Antrag von CDU und FDP, in dem zwar die Einrichtung eines solchen Tickets begrüßt, der schwarze Peter aber weitergereicht und verlangt wurde, daß das Land die Kosten ausgleiche.

Derartige Kosten will das Land aber gerade sparen. Ministerpräsident Clement will stattdessen viel Geld für den Transrapid ausgeben. Weitere Linien des Regionalverkehrs werden stillgelegt. Die Bundesbahn plant den Abbau von 70 000 Stellen und eine Konzentration auf den Fernverkehr. Zusammen-genommen kommt dabei eine Politik der Reduzierung und Privatisierung des öffentlichen Nahverkehrs heraus. Die Bahn geht an die Börse, Nutzer von Bahn und Bus gehen zu Fuß, wenn das Geld für einen PKW nicht reicht.
An SchülerInnen, Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen wird dabei nicht gedacht.
Dabei sind die eklatanten sozialen Ungerechtigkeiten der Tarifstruktur bekannt. Im vergangenen Jahr wiesen wir häufig darauf hin, daß Arbeitslose, Sozialhilfe-empfängerInnen und SchülerInnen weit mehr für ihr Monatsticket zahlen als die Angestellten, die ihnen auf Ämtern und Behörden gegenüber sitzen. Denn die können mit dem günstigen Jobticket fahren.

Wir sind indessen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Nicht nur um schneller wieder in ein Arbeitsverhältnis zu kommen, ist die Mobilität für uns wichtig.
Die Nahverkehrsunternehmen, die Bundesbahn, die Städte und Gemeinden wären finanziell mit der freien Fahrt für Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen keineswegs überfordert. Für diese Maßnahme müßte keine Mark mehr ausgegeben werden. Ohnehin ist der öffentliche Nahverkehr billiger als die Bereitstellung von Straßen und Parkraum für den motorisierten Individualverkehr. Der aber wird höher subventioniert und bevorzugt.

Am 14. Mai ist wieder Landtagswahl. Das ist eine Gelegenheit, die Landesverkehrs-politik und ihre unsozialen Auswirkungen zum Thema zu machen.


    Wir fordern: Freie Fahrt für Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln.


Am Montag, den 17. April, 15.00 Uhr treffen wir uns wieder in der Arbeitsloseninitiative in der Flurstr. 45, um den nächsten Aktionstag am 9. Mai vorzubereiten. Interessierte sind herzlich eingeladen!

 

Düsseldorfer Aktionsbündnis gegen Armut und Erwerbslosigkeit
V.i.S.d.P.: Hartmut Lohse, c/o Arbeitsloseninitiative, Flurstr. 45, 40235 Düsseldorf

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