Was waren die Generalstände?(frz. Etats Généraux)
Sie war die Versammlung von Vertretern der drei Stände, des Adels, der
Geistlichkeit sowie der städtischen Körperschaften (Bürgertum) im
französischen Königsreich und wurden 1302 erstmals berufen. Sie hatten das
alleinige Recht der Bewilligung allgemeiner Steuern. Sie wurden 1614 durch
das absolutistische Königstum völlig ausgeschaltet. Ihre Wiederberufung 1789
führte zur Frazösischen Revolution. Am 17.6.1789 erklärten sich die 600
Deputierten des Dritten Standes (des Bürgertums) zur verfassungsgebenden
Nationalversammlung (Constituante) und schafften die Privilegien des Adels
und des Klerus ab. Am 26.8.1789 erfolgte die »Erklärung der Menschenrechte«
durch die Nationalversammlung.
Seit dem Hoch- und Spätmittelalter die Versammlung des Adelsstands; später die gemeinsame Versammlung aller drei Stände (Klerus, Adel, und der große Rest die wirtschaftliche aktive Bevölkerung genannt: der Dritte Stand). Im Verständnis der Bevölkerung waren sie »die Verkörperung der Nation« (Voltaire). Im Zuge der Herausbildung einer absoluten Monarchie gegen den Widerstand des Adels schliefen die Generalstände ein; 1614 wurden sie von Heinrich IV. zum letzten Mal einberufen, Danach traten sie nur noch einmal zusammen am 5.Mai 1789, wenige Monate vor Ausbruch der Revolution. Vor dem Hintergrund der akuten Finanzkrise der Monarchie und der allgemeinen Krise des Feudalsystems setzte der Adel ihre Einberufung durch den König durch. Die Generalstände allein hätten die notwendige Gewalt, gegen den Despotismus der Minister anzukämpfen und der Veruntreuung der Finanzen ein Ende zu setzen.
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