Bericht des Euromarsch-Treffens vom 6.April
Tagesordnung:
- Verein
- Stand anderer Initiativen:
- Attac AG Arbeit
- Runder Tisch Erwerbslose und Sozilahilfebeziehende
- Rolle und Selbstverständnis der Märsche
- AG Prekäre Beschäftigung
- Aktivitäten
- Nächster Termin
Beschlüsse:
- Jede Sitzung enthält einen 1.Punkt »Finanzen«, der zugleich
Mitgliedersitzung des Verein ist.
- Wir beantragen die Gemeinnützigkeit.
- Die Mitgliedsbeiträge für 2002 sind mehr als überfallig (!!!), bisher
hat noch niemand gezahlt!!!. Sie wurden wie folgt festgelegt:
Jedes Mitglied richtet einen Dauerauftrag von mindestens 3 Euro im Monat
ein; am besten quartalsweise. Sobald die Gemeinnützigkeit durch ist,
gibt es dafür Spendenquittungen.
Zahlbar noch im Monat Mai.
- Paul macht Kassenprüfung.
- Auf der Sitzung treten neue Mitglieder dem Verein bei: Paul S., Joachim
G., Norbert C.
- Es wird ein vierteljährlicher Rundbrief eingerichtet. Dafür ist m.W.
keine Verantwortlichkeit festgelegt worden.
- An alle Mitglieder undIinteressierte ergeht ein Spendenbrief noch vor
Sevilla. Paul macht Entwurf.
- An die Vollmer-Stiftung wird ein neuer Antrag gestellt.
Runder Tisch: Bericht und Auswertung der Dresdner Konferenz. Es wurden
Fortschritte erzielt: Die auch offizielle gewerkschaftliche Präsenz war
bedeutend. Eine Reihe von Bildungsträger da. Vertreter der
Alternativökonomie. Das Spektrum konnte erweitert werden. Gut, daß die
Konferenz im Osten stattgefunden hat. Es hat auch eine Politisierung gegeben.
Attac AG Arbeit: Die erste Sitzung fand eine gute Beteiligung; die Frage
ist, wie sich der Kreis stabilisiert und welche Arbeitsschwerpunkte er
findet. Das muß sich noch ergeben.
Debatte:
Paul: Die örtliche Situation ist keine kollektive mehr – man ist Kontakt
und es meldet sich niemand. Die Zahl derer, die sich auf die EM
beziehen, ist klein geworden; wir sind nicht mehr die einzigen, die zu
den europäischen Events mobilisieren.
Sind wir ein Wasserkopf? Wie bearbeiten unser Thema? Sein Vorschlag: Den
Zusammenhang in Attac auflösen.
Frage: Wie sieht es auf europäischer Ebene aus? Wie treten wir nach
außen auf? Betreiben wir Etikettenschwindel?
Joachim: Kritisch in Bezug auf die Möglichkeiten von Attac. Ist es das
Sammelbecken für eine neue linke Organisation? Forum für
Selbstverständigung. Aber: Wir können nicht alles parallel betreiben,
wie müssen haushalten mit Zeit und Geld.
Judith: Attac nicht identisch mit EM in Intention und Ansatz. EM wird
nach wie vor gebraucht: für Organisation von Widerstand auf europäischer
Ebene. Europ. Beschäftigungs- und Sozialpolitik macht sonst niemand. Wir
sind ein Bündnisprojekt. Mehr Aufklärung über die EU tut not.
Ralf: Attac ist neue Mitte im außerparlamentarischen Bereich. Das reicht
uns nicht. Auch Attac wird darüber hinaus gehen müssen. In die AGs von
ATTAC kommen auch Leute rein, die gar nicht auf unserer Wellenlänge
sind. Richtung beibehalten. Auch für Attac ist es besser, wenn wir als
EM dort agieren, denn als Einzelpersonen.
Fortschritte tun sich auf. Wir sind über den Zustand hinausgekommen, nur
vor uns hinzudümpeln. Haben uns gefestigt.
Bernd: In Dresden gibt es für Euromarsch noch zwei Leute. Hat Bedenken,
was Attac werden wird. Wir wollen dort mitmischen, aber es ist nicht
wirklich unser Projekt. Das Thema, das wir uns gestellt haben, finde ich
sonst nirgends.
Norbert: Wie Bernd. Wichtig: Wir müssen mehr in Erscheinung treten.
Christian: Es gibt örtlich keine EM-Bündnisse in MVP. Europäische
Formation EM ist wichtig rüberzubringen. Was wir wollen, ist in Gefahr,
wenn wir uns auflösen in Attac.
Wir gehen in 2 Richtungen: zum einen in die Breite und an die Basis; zum
andern haben wir eine Rückkopplung in einen europäischen Zusammenhang –
das geht nur über uns. Wir sollen die Bundeskoordination belassen.
Durch EM ist es gelungen, die ALV-Führungsriege für das Thema Europa und
den Runden Tisch zu gewinnen. Hat die Notwendigkeit eines Engagements
nun erkannt. Langsamer Aufbau von Strukturen.
Am Schluß sagt Paul, er habe sich von den Argumenten überzeugen lassen.
es gibt niemanden mehr, der für eine Auflösung des Zusammenhangs plädiert.
Angela schreibt einen Bericht an Paris darüber.
Wir haben zur Erwerbslosenversammlung im letzten Jahr Vorarbeiten
gemacht, die wir für eine Weiterarbeit nutzen wollen. Wir müssen einen
breiteren Verständigungsprozeß darüber organisieren. Dieser muß auch
europäisch laufen. Ziel wäre, einen europäischen Text mehrsprachig zu
haben – analog zum Appell von Florenz.
[Kommentar Angela dazu: Dieser Verständigungsprozeß läuft bereits. In
Frankreich gibt es ein aktives Netz »Stop précarité«, das die
Euromärsche initiiert haben und das aktionsbezogen arbeitet – es finden
sehr viele Arbeitskämpfe in kleinen Klitschen statt, an denen vor allem
junge Leute beteiligt sind. In Italien wollen diejenigen, die bislang
auf die Erwerbslosenversammlungen kamen, im Mai etwas ähnliches
initiieren. Auf dem Europäischen Sozialforum wird es eine gesonderte
Arbeitsgruppe dazu geben, deren Ziel ist, ein europäisches Netzwerk dazu
aufzubauen. Wir liegen also gut im Rennen, wenn wir es schaffen, unseren
Beitrag auszubauen.]
Inwieweit kann mit der europ. Sozialcharta gearbeitet werden, um prekäre
Beschäftigung zu schützen?
[Kommentar Angela: Die Erstellung einer Charta der Grundrechte ist eines
der Hauptanliegen auf dem ESF. Neben den euromärschen haben vor allem
die Spanier dazu viel gearbeitet. Im Hinblick auf die europäische
Verfassungsdebatte ergeben sich da gute Kampagnenmöglichkeiten.]
Vorschlag: Wir überführen unsere AG Prekäre Beschäftigung in den Runden
Tisch, weil in Dresden ebenfalls der Vorschlag gemacht wurde, eine
solche AG einzurichten und es unsinnig wäre, sie parallel laufen zu
lassen. Ralf will das Projekt auf dem nächsten Runden Tisch vorstellen
und bietet sich als Moderator dafür an.
Norbert: Wir sollten unsere Texte über unsere Kriterien für ein
Mindesteinkommen und über unsere Kritik an der Sozialcharta wieder
ausgraben und neu verfassen.
Daran hing sich eine Debatte an, die diese Kriterien neu diskutiert
wissen wollte. Judith: 50% BIP pro Kopf sind nicht ausreichend
(s.Osteuropa). Dies muß jedoch nachgeprüft werden. Fortsetzung der
Debatte erforderlich.
- 1. Mai: Das Faltblatt wird von Joachim überarbeitet; die Berliner
machen ein Flugi, das als Vorlage verschickt wird.
- Sevilla: In Dresden kommt keine Fahrradkarawane zustande. Lieber Bus.
Kleinbusse, regional.
- Bush-Besuch: Block Euromarsch, Duisburg macht Transparent.
- DGB-Kongreß: Ab Montag, dem 27.5.,10h, machen die Berliner eine
Mahnwache am Haupteingang des ICC. Dazu bekommen wir das Sparpaket aus
Bielefeld, das dem Anlaß entsprechend mit neuen Losungen verziert wird.
Am Dienstag, von 12h bis 17h, tagt in der Mediengalerie, Dudenstr. 10,
Haus des Buchdruckers, der Runde Tisch. Der Infostand der
Koordinierungsstelle steht für die Materialien des Runden Tischs zur
Verfügung. Am Mittwoch ab 11h versuchen wir eine Aktion.
- Der 7.6. ist wieder »Jagoda«-Tag - entsprechend den Umständen jetzt
umgetauft in »St.FloriansTag«. Der Runde Tisch mobilisiert, ver.di ist
mit dabei. Wir haben also die Chance einer bundesweiten Mobilisierung.
Dafür gibt es einen Aufruf, den der Runde Tisch verfaßt hat. Der
Bundeserwerbslosenausschuß von ver.di will mit zu den Unterzeichnenden gehören.
- 14.9.-Aktionstag in Köln. Er findet um zwei Themen herum statt: Her mit
dem schönen Leben (das Motto der DGB-Jugend) und Gesundheitsreform (die
Kampagne von Attac). Wir haben es geschafft, daß der Runde Tisch
geschlossen nach Köln mobilisiert und auch ver.di mit von der Partie
ist. Wir haben also die Möglichkeit, auf der Demonstration, die ab 14h
stattfinden wird, einen großen Block von Erwerbslosen zustandezubringen.
Außerdem steht uns ein eigener Platz zur Verfügung, auf dem wir ein
Podium aufbauen und ein eigenes Programm veranstalten können. Das macht
die Erwerbslosen gut sichtbar. Unser Hauptanliegen ist dort wie bei
allen anderen Mobilisierungen: Hände weg von der Arbeitslosenhilfe!
Von den Märschen aus müssen wir zusehen, daß wir mit
Argumentationsmaterial und Werbematerial gut präsent sind. Käppis mit
Fuß drauf (10 Cent). Mehrere Ständer. Aufkleber als Postkarte?
- 3.und 4.Oktober
Unser EU-Seminar: Der Ort ist geklärt, es findet im Vogtland in der Nähe
von Greiz statt. Der Tagungsort muß eingescannt und als Datei
herumgeschickt werden.
Es gab eine erste Debatte über das Konzept:
Informieren über die EU, was ist geplant? Dabei ökonomische und
politische Aspekte gleichberechtigt behandeln.
Zuspitzung auf die Verfassungsdebatte, dabei nicht institutionell,
sondern inhaltlich reden, insbesondere im Hinblick auf die sozialen Fragen.
Wie hat sich die EU zum neoliberalen Projekt entwickelt?
Wie durchdringt das zunehmend die verschiedenen Sphären der
Gesellschaft? Militarisierung.
Anfang Mai tagt in Bxl das Wirtschaftsforum – wirtschaftspolitische
Leitlinien. Euro-Memo plant Stellungnahme dazu. Tagt das Wochenende
vorher. Können von ihrer Arbeit profitieren.
Der europäische Verfassungsprozeß. Wie eine Initiative dazu ergreifen?
Vergleiche zum Grundgesetz. Einen Juristen einladen zur
Grundrechtecharta.
EU-Osterweiterung.
4 Blöcke wären möglich:
Einführung in die Geschichte der EU + Militarisierung.
Osterweiterung
Arbeits- und Sozialpolitik
Demokratie, Grundrechtecharta, Perspektiven.
Nach einem EU-Referenten-Netz und nach Fördermitteln Ausschau halten.
EU-Vertretung: Monet-Haus Berlin.
Wir tun aber gut daran, einen großen Teil der Referate selbst zu halten,
um uns in der Thematik zu qualifizieren.
Aufgabe bis zum nächsten Treffen: Die Einzelnen machen Arbeitspapiere zu
den Unterpunkten, die ihnen besonders am Herzen liegen.
6. Das nächstes Treffen war vereinbart für den 1. Juni
|
Homepage
Bundeskoordination
Übersicht/Archiv
Chronologie
E-Mail Webmasterin |