Genug der Prekarität!

Von Paris und Umgebung aus erweitert sich der Kampf der jungen Prekären.

Dezember 2000: 15-tägiger Streik im Mac-Donald am Boulevard Saint-Germain für Lohnerhöhungen
Januar 2001: 32-tägiger Streik im Pizza Hut an der Pariser Oper für Lohnerhöhungen
Oktober 2001 bis Februar 2002: 112-tägiger Streik im MacDonald Strasbourg-Saint-Denis für die Rückkehr der entlassenen Arbeiter, die einen Betriebsrat gründen wollten: Sieg auf der ganzen Linie!
März 2002: 30-tägiger Streik in der FNAC (Buchhandlung-, Musik- und Kulturkette) der Champs Elysées mit bemerkenswerten Ergebnissen
Und viele andere Mobilisierungen in anderen McDonals-Restaurants, bei Go Sport, Virgin, in Reinigungsfirmen und Call-Centern...

Um diese Kämpfe hat sich allmählich ein Solidaritätsnetzwerk entwickelt mit Gewerkschaften (CGT, SUD, UNEF) und Initiativen (ATTAC Hochschule, AC!)... Wenn ein neuer Kampf anfängt, organisiert dieses Netzwerk die materielle Hilfe für die Streikenden, hilft ihnen, ihre Bewegung öffentlich zu machen, andere in den Firmen mit in den Streik zu ziehen, Solidaritätsparties zu veranstalten. Es organisiert auch Infoabende oder Demonstrationen, wie diejenige, die am 6. März die Champs Elysées sperrte und bei der die bekannteste Straße von Paris in »Avenue der Prekarität« umbenannt wurde.
Innerhalb dieser Bewegung entwickelt sich ein Netzwerk »Stoppt die Prekarität«, mit den Führern der vorigen Kämpfe. Diese sind meistens bei der Gewerkschaft CGT organisiert, der einzigen großen Gewerkschaft, die ihnen legalen Schutz und wirkliche Unterstützung angeboten hat, zumindest in den Lokalverbänden. Sie wissen jedoch, dass die Prekarisierung der Arbeit ein Schwerpunkt der aktuellen Beschäftigungspolitik ist. Durch die Ausweitung des Netzwerks - das sich jetzt auch außerhalb der Pariser Region organisiert - wollen sie eben diese Politik bekämpfen, indem sie die Kräfte bündeln, die in den Kämpfen zusammen kommen. Deswegen nehmen sie alle auf, Initiativen, Wissenschaftler, Aktivisten, die in dieser Richtung mithelfen wollen. Das Netzwerk verfügt jetzt auch über eine Homepage:

www.stop-precarite.org

Es wäre wünschenswert, dass die Euromärsche dazu beitragen, dieser Homepage eine wirkliche europäische Dimension zu verleihen, damit die Ziele von »stop précarité« auf europäischer Ebene vertreten und verteidigt werden: Wird die Politik der Prekarität nicht eben auf der europäischen Ebene geführt?

Jean-Guy Dufour

Übersetzung: Marina Barré
Französisches Original

 

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