Dieser Text ist in Kürze auch als layouteter Aushang (z.B. für Arbeitslosenzentren usw.) erhältlich. Bitte per E-Mail anfordern.
Warum sind Sie erwerbslos?
Möchten Sie uns Ihre Geschichte erzählen, warum Sie erwerbslos geworden sind?
Wir suchen Erwerbslose, die für ein kurzes Interview zur Verfügung stehen oder uns ihre Geschichte zusenden (ca. ½ DinA-4-Seite).
Die Ergebnisse werden wir zum einem »Buch der Beschwerden« zusammenfassen und anläßlich des EU-Gipfels Ende 2003 in Rom vorstellen.
Wer wir sind:
Die Europäischen Märsche gegen Erwerbslosigkeit, ungeschützte Beschäftigung und Ausgrenzung sind ein länderübergreifendes Netzwerk von Erwerbsloseninitiativen und anderen Gruppen. Sie wurden 1996 gegründet, um einen europaweiten Sternmarsch von Erwerbslosen zum EU-Gipfel nach Amsterdam in Juni 1997 zu organisieren.
Wir wenden uns dagegen, dass Erwerbslose zu Sündenböcken für eine verfehlte Beschäftigungs- und Sozialpolitik gemacht werden. Wir fordern Arbeitszeitverkürzung und ein Recht auf eine angemessene Beschäftigung. Für Menschen, die nicht arbeiten, fordern wir eine soziale Grundsicherung.
Kontakt:
www.euromarches.org
Gitti Götz, Tel. 0228/9156128, webmaster@euromarches.org
Beispieltext:
Ich hatte im Chemiestudium immer die besten Noten und legte auch die Diplomprüfung mit »sehr gut« ab. Dummerweise gab es damals gerade einen Einstellungsstopp in der chemischen Industrie, so dass man mit hochqualifizierten ChemikerInnen die Straßen pflastern konnte. Flexibel wie ich bin sah ich mich nach weniger qualifizierten und schlechter bezahlten Alternativen um, zog um und arbeitete vier Jahre lang für einen Bundestagsabgeordneten, der danach nicht mehr gewählt wurde. Nach einigen Monaten Erwerbslosigkeit arbeitete ich für einen kleinen Online-Dienst, den es bald nicht mehr gab. Bildung heißt lebenslanges Lernen, also entschloss ich mich zu einer einjährigen Weiterbildung zur Online-Redakteurin, da durch »learning by doing« erworbene Fähigkeiten allein nicht ausreichen, um einen interessanten Job zu bekommen. Das Unterhaltsgeld, das ich während dieses Jahres vom Arbeitsamt bekam, reichte nur für die Miete, so dass ich nach der 40-Stunden-Woche im Bildungsinstitut noch jobben musste. Für das Praktikum der Weiterbildung zog ich erneut um. Danach arbeitete ich einige Monate als freie Redakteurin, was durch regelmäßige Aufträge einer großen PR-Agentur zunächst gut klappte. Als der Kunde, für den ich arbeitete, plötzlich absprang, stand ich von heute auf morgen ohne Absicherung wieder auf der Straße.
Natürlich schreibe ich viele Bewerbungen, obwohl es schwierig genug ist, ein Stellenangebot zu finden, das zu meinem »flexiblen« Lebenslauf passt. Meistens höre ich am Telefon, »wir haben 300 Bewerbungen auf dem Tisch liegen, die Auswahl kann noch eine Weile dauern«...
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