{"id":166,"date":"2015-06-11T11:29:28","date_gmt":"2015-06-11T09:29:28","guid":{"rendered":"https:\/\/euromarches.org\/2015\/06\/11\/aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas\/"},"modified":"2020-12-01T15:31:42","modified_gmt":"2020-12-01T14:31:42","slug":"aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/euromarches.org\/de\/aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas\/","title":{"rendered":"Aufruf der griechischen Bewegungen zur Mobilisierung Europas"},"content":{"rendered":"
Welchen Ausgang der Kampf gegen die Austerit\u00e4t nimmt, bestimmt nicht nur die Zukunft der Griech_innen, sondern auch jene der Europ\u00e4er_innen.<\/strong><\/p>\n Die fr\u00fcheren griechischen Regierungen machten Griechenland zum europ\u00e4ischen Versuchskaninchen; jetzt ist es jedoch ein gutes Beispiel f\u00fcr ein Land geworden, das gewisse M\u00e4chte in die Knie zwingen wollen.<\/p>\n Daher ist es wichtig, dem Druck seitens der EU-Institutionen, der die griechische Gesellschaft zu ersticken droht, eine k\u00e4mpferische europ\u00e4ische soziale und politische Front entgegenzustellen. So k\u00f6nnen die Austerit\u00e4tsprogramme, die die ehemaligen Regierungen vor vier Jahren mit katastrophalen Folgen eingef\u00fchrt haben, au\u00dfer Kraft gesetzt werden. Die griechische Bev\u00f6lkerung verurteilte mit ihrer Entscheidung vom 25. Januar die Austerit\u00e4tspolitik sowie die arbeitsmarktsch\u00e4digende Gesetzgebung und die Privatisierungsvorhaben. Syriza hat die Forderungen der Gewerkschaften und sozialen Bewegungen Europas der letzten zehn Jahre in ihre politischen Forderungen \u00fcbernommen; jetzt brauchen wir die Unterst\u00fctzung dieser Bewegungen, um dem Druck standzuhalten und progressive Programme mit dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit umzusetzen. Die Vertreter_innen der griechischen Bev\u00f6lkerung verteidigen soziale Gerechtigkeit und Demokratie, wovor sich die europ\u00e4ische Obrigkeit jedoch f\u00fcrchtet; daher bestraft sie die Bev\u00f6lkerung: Das d\u00fcrfen wir nicht geschehen lassen!<\/p>\n <\/p>\n Bis Juni finden Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den europ\u00e4ischen Institutionen statt. F\u00fcr die Wirtschaftselite ist es schwierig zu akzeptieren, dass jemand ihre Politik kritisiert und alternative wirtschaftspolitische Ma\u00dfnahmen vorschl\u00e4gt. Ihr sind alle Mittel recht, die dazu dienen, die griechische Bev\u00f6lkerung und ihre Regierung zu erpressen. Zeigt uns, dass wir in diesem Kampf nicht alleine sind!<\/p>\n Wir m\u00fcssen Druck auf diese Institutionen aus\u00fcben, um ihrem inakzeptablen Verhalten ein Ende zu setzen und sie einsehen lassen, dass die europ\u00e4ische Bev\u00f6lkerung \u00fcber ihre Zukunft selbst bestimmen muss. In Anlehnung an die Entscheidungen, die im Zuge des Treffens in Athen am 2. Mai gef\u00e4llt wurden, schlagen wir \u2013 eine breite Koalition aus gesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften, Netzwerken, Intellektuellen, K\u00fcnstler_innen, Migrant_innenorganisationen und verschiedenen linken, gr\u00fcnen und progressiven politischen Kr\u00e4ften, die in Griechenland aktiv sind \u2013internationale Aktionen zwischen 20. und 26. Juni vor, um ein positives soziales und politisches Umfeld f\u00fcr den Kampf der Griech_innen zu schaffen. Dar\u00fcber hinaus wollen wir hier in Athen am 27. Juni eine Veranstaltung organisieren, bei der wir unsere Erfahrungen mit Mobilisierungen und Solidarit\u00e4t teilen wollen. Es ist wichtig, dass die Europ\u00e4er_innen von passiven Beobachter_innen zu aktiv Handelnden werden.<\/p>\n Diese Veranstaltung wird den Akteur_innen den notwendigen Raum bieten, um ihren Sorgen und Bedenken bez\u00fcglich der Verhandlungen Ausdruck zu verleihen. Vor allem aber soll sie auf die Notwendigkeit hinweisen, dem systemischen Druck gegen die Forderungen der griechischen Regierung nach einer Abkehr von der Austerit\u00e4tspolitik und nach sozialer Gerechtigkeit Konter zu bieten. Es ist von allergr\u00f6\u00dfter Wichtigkeit, eine klare politische Botschaft zu senden. Die griechische Bev\u00f6lkerung ist hier aber nicht allein. Wir m\u00fcssen zeigen, dass wir alle fest entschlossen sind, die langfristigen Forderungen der Bewegung zu unterst\u00fctzen. Die Griech_innen haben eine linke Regierung gew\u00e4hlt, um den neoliberalen Konsens zu brechen. Mit gelebter Solidarit\u00e4t und durch die breite Unterst\u00fctzung seitens der Bev\u00f6lkerung wird sie ihr Bestes tun, um ein wirksames Gegengewicht zur europ\u00e4ischen und wirtschaftlichen Elite darzustellen.<\/p>\n K\u00e4mpfen wir f\u00fcr ein w\u00fcrdevolles, solidarisches Europa und gegen ein Europa der Profite und eine Festung Europa! Wir rufen alle gesellschaftlichen und politischen Kr\u00e4fte dazu auf, sich in die Woche der Solidarit\u00e4t einzubringen und starke nationale Koalitionen aufzubauen, die den europ\u00e4ischen Kampf gegen die Austerit\u00e4tspolitik unterst\u00fctzen.<\/p>\n