Angela Klein, auteur sur Euromarches https://euromarches.org/de/author/angela-kleinsoz-verlag-de/ Euromarches Tue, 01 Dec 2020 14:33:53 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 https://euromarches.org/wp-content/uploads/2020/12/cropped-s5_logo2-32x32.png Angela Klein, auteur sur Euromarches https://euromarches.org/de/author/angela-kleinsoz-verlag-de/ 32 32 Aufruf der griechischen Bewegungen zur Mobilisierung Europas https://euromarches.org/de/aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas/ https://euromarches.org/de/aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas/#respond Thu, 11 Jun 2015 09:29:28 +0000 http://euromarches.org/2015/06/11/aufruf-der-griechischen-bewegungen-zur-mobilisierung-europas/ „Gemeinsam gegen Austerität und soziale Ungerechtigkeit“ Welchen Ausgang der Kampf gegen die Austerität nimmt, bestimmt nicht nur die Zukunft der Griech_innen, sondern auch jene der Europäer_innen. Die früheren griechischen Regierungen […]

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„Gemeinsam gegen Austerität und soziale Ungerechtigkeit“

Welchen Ausgang der Kampf gegen die Austerität nimmt, bestimmt nicht nur die Zukunft der Griech_innen, sondern auch jene der Europäer_innen.

Die früheren griechischen Regierungen machten Griechenland zum europäischen Versuchskaninchen; jetzt ist es jedoch ein gutes Beispiel für ein Land geworden, das gewisse Mächte in die Knie zwingen wollen.

Daher ist es wichtig, dem Druck seitens der EU-Institutionen, der die griechische Gesellschaft zu ersticken droht, eine kämpferische europäische soziale und politische Front entgegenzustellen. So können die Austeritätsprogramme, die die ehemaligen Regierungen vor vier Jahren mit katastrophalen Folgen eingeführt haben, außer Kraft gesetzt werden. Die griechische Bevölkerung verurteilte mit ihrer Entscheidung vom 25. Januar die Austeritätspolitik sowie die arbeitsmarktschädigende Gesetzgebung und die Privatisierungsvorhaben. Syriza hat die Forderungen der Gewerkschaften und sozialen Bewegungen Europas der letzten zehn Jahre in ihre politischen Forderungen übernommen; jetzt brauchen wir die Unterstützung dieser Bewegungen, um dem Druck standzuhalten und progressive Programme mit dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit umzusetzen. Die Vertreter_innen der griechischen Bevölkerung verteidigen soziale Gerechtigkeit und Demokratie, wovor sich die europäische Obrigkeit jedoch fürchtet; daher bestraft sie die Bevölkerung: Das dürfen wir nicht geschehen lassen!

Bis Juni finden Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den europäischen Institutionen statt. Für die Wirtschaftselite ist es schwierig zu akzeptieren, dass jemand ihre Politik kritisiert und alternative wirtschaftspolitische Maßnahmen vorschlägt. Ihr sind alle Mittel recht, die dazu dienen, die griechische Bevölkerung und ihre Regierung zu erpressen. Zeigt uns, dass wir in diesem Kampf nicht alleine sind!

Wir müssen Druck auf diese Institutionen ausüben, um ihrem inakzeptablen Verhalten ein Ende zu setzen und sie einsehen lassen, dass die europäische Bevölkerung über ihre Zukunft selbst bestimmen muss. In Anlehnung an die Entscheidungen, die im Zuge des Treffens in Athen am 2. Mai gefällt wurden, schlagen wir – eine breite Koalition aus gesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften, Netzwerken, Intellektuellen, Künstler_innen, Migrant_innenorganisationen und verschiedenen linken, grünen und progressiven politischen Kräften, die in Griechenland aktiv sind –internationale Aktionen zwischen 20. und 26. Juni vor, um ein positives soziales und politisches Umfeld für den Kampf der Griech_innen zu schaffen. Darüber hinaus wollen wir hier in Athen am 27. Juni eine Veranstaltung organisieren, bei der wir unsere Erfahrungen mit Mobilisierungen und Solidarität teilen wollen. Es ist wichtig, dass die Europäer_innen von passiven Beobachter_innen zu aktiv Handelnden werden.

Diese Veranstaltung wird den Akteur_innen den notwendigen Raum bieten, um ihren Sorgen und Bedenken bezüglich der Verhandlungen Ausdruck zu verleihen. Vor allem aber soll sie auf die Notwendigkeit hinweisen, dem systemischen Druck gegen die Forderungen der griechischen Regierung nach einer Abkehr von der Austeritätspolitik und nach sozialer Gerechtigkeit Konter zu bieten. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, eine klare politische Botschaft zu senden. Die griechische Bevölkerung ist hier aber nicht allein. Wir müssen zeigen, dass wir alle fest entschlossen sind, die langfristigen Forderungen der Bewegung zu unterstützen. Die Griech_innen haben eine linke Regierung gewählt, um den neoliberalen Konsens zu brechen. Mit gelebter Solidarität und durch die breite Unterstützung seitens der Bevölkerung wird sie ihr Bestes tun, um ein wirksames Gegengewicht zur europäischen und wirtschaftlichen Elite darzustellen.

Kämpfen wir für ein würdevolles, solidarisches Europa und gegen ein Europa der Profite und eine Festung Europa! Wir rufen alle gesellschaftlichen und politischen Kräfte dazu auf, sich in die Woche der Solidarität einzubringen und starke nationale Koalitionen aufzubauen, die den europäischen Kampf gegen die Austeritätspolitik unterstützen.

Übersetzung: Veronika Peterseil

http://www.transform-network.net/de/blog/blog-2015/news/detail/Blog/-f5a37e726c.html
Unterzeichnende 


Unionists

Trachanatzis Stathis – General Secretary of Athens Labour Unions Organization & Member of the Board of the General Confederation of Greek Workers

Amplas Themistocles – Chairman of the Board of Greek Transport Trade Union Federation

Kioutsokioglou-Poulaki Anna – General Secretary Panhellinc Federation of Tax Employees .

Nouchakis Stavros – President of the Panhellenic Federation of Medical Representatives, Related Professions Pharmaceutical Industry

Stamatis Theodoropoulos – Board Member GENOP / PPC

Karagounis Athanasios – Board member of the Federation Administrative Employees Manpower Employment Organisation

Parasoglou Vangelis – Chairman of the Board of the Association of Workers in BSH

Pasalidis Costas – Board Member SPARTAKOS / PPC

Capella Kazatza Dimitrios – Board Member GENOP / PPC, Member of the Labour Centre of Trikala

Moutakis Fotis – member DEI GENOP

Xydakis Nikos – President of the Union of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Κelepoyris Paraskevas – member of the board of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Saridakis Antonis – member of the board of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Fragos John – member of the board of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Ziogas Apostolis – member of the board of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Karasoulos Dimitris – President member of the board of Electric administrators Employees Bus Athens Piraeus

Kakoyros Dimitris – President administrators of the board of Electric Workers Bus Athens Piraeus

Vouziouris Alex – President of administrators employees of Road Transport

Tegea Michael – Secretary Union Technical PPC / Aitoloakarnania

Kastrounis Sotiris – President BTB–EIF / PPC Paros

Mihalatos Thomas-Dimitrios – Board Member GENOP / PPC

Dimitris Papachristou – Chairman of the Workers‘ Association Board of Directors in Nursing Home Athens

Paloukas Lefteris – Board Member GENOP / PPC

Damianos Vassilis – Board Pensioners Federation PPC

Nouchoutidis Maria – Board Pensioners Federation PPC

Nouchoutidis George – ex. President Dockers Piraeus

Apollonatos Memangelos – Board member of the Association of Hospital Workers IASO

Lampos Socrates – President Association Medical Representatives Athens

Kalavanos John – Board member of Union Workers newsagents Athens

Boutsinas Stavros – Board member of Bank of Piraeus Workers Association

Taliakos Dimitris – Board of Association of Employees Bank Piraeus

Bellios Fotis – Board of Association of Employees Bank Piraeus

Arabpatzi Nasa – Member of Audit Committee of Association of Employees Bank Piraeus

Papatriantafyllou Nikos – board member of the General Confederation of Greek Workers and member of the board of the National Bank Employees Association

Mylonas Giorgos – Deputy Executive Secretary of Athens Labour Unions Organization

Anastasiou Yannis – member of the Executive Secretariat of the Federation Employees of Bank

Kavadias Antonis – member of Executive Secretarial of the Federation Employees of Bank

Tziva Emilia – member of the General Council of the Federation Employees of Bank

Nicholaou Naya – board member of the Association of Employees of the bank Eurobank

Sklavainas Andreas – board member of the Association of Employees of the bank Eurobank

Spyropoulos George – board member of the Association of Employees of the bank Eurobank

Kanavou Joanna – board member of the Association of Employees of the National Bank

Petropoulos George – Member of the Executive Committee of ADEDY

Kalomoiris Gregory – Member of the Executive Committee of ADEDY

Mercia Dimitris – Member of the Executive Committee of ADEDY

Zografaki Eleni – Vice OLME

Harisis George – General Secretary of POST and member of the General Council of the Panhellenic Federation of Workers of Local Government organizations

Vassilis Gkitakos – Vice Panhellenic Federation of Workers of Local Government organizations

Monastiridis Minas – member of the Executive Committee of the Panhellenic Federation of Workers of Local Government–organizations

 Organizations

DIKTIO (NETWORK FOR POLITICAL AND SOCIAL RIGHTS) 

NETWORK OF IMMIGRANTS AND POLITICAL REFUGEES 

NIKOS POULANTZAS INSTITUTE 

SOLIDARITY FOR ALL 

ATTAC  GREECE 

OPEN CITY (PLATFORM FOR THE MUNICIPALITY OF ATHENS) 

INITIATIVE FOR THE RIGHTS OF PRISONERS 

SAVE ACHELOOS RIVER  

ECOLOGISTS RADICALS

NETWORK OF YOUNG PRECARIOUS EMPLOEEYS 

OBSERVATORY OF INTERNATIONAL ORGANISATIONS AND GLOBALISATION  

CO–ORDINATING COMMITTEE OF THE CLEANING WOMEN OF THE MINISTRY OF FINANCE 

 

Activists/ public personalities

ALBANIS YANNIS – member of the Organizing Committee of the ESF Athens 

BIRBAS DIMITRIS – Mayor of Municipality of Egaleo city

GEORGOULAS STRATOS – Assistant Professor of the University of Aegean and member of the Council of the Municipality of island Lesvos

GIANNOPOULOS NIKOS – member of the Organizing Committee of the ESF Athens

KALIVIS ALEKOS – ex deputy President of GSEE

KOUMARIANOS GRIGORIS – Vice Mayor of Municipality of New Filadelfia city

PEPES ZOIS – ex member of the General Secretariat of GSEE (Central Federation of Greek Workers) 

TRIGAZIS PANOS – President of the Observatory of International Organisations and Globalisation

VASILOPOULOS ARIS – Mayor of Municipality of New Filadelfia city

LAMTZIDIS MANOLIS – Member of the City Council of Kalmaria

 

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Blockupy https://euromarches.org/de/blockupy/ https://euromarches.org/de/blockupy/#respond Tue, 24 Mar 2015 07:39:47 +0000 http://euromarches.org/2015/03/24/blockupy/ „Ihr seid die wahren Vandalen… …und die Bühne für euren Vandalismus ist der ganze Planet“ Mit diesen Worten quittierte die Globalisierungskritikerin Naomi Klein auf der Blockupy-Kundgebung die medialen Bemühungen, die […]

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„Ihr seid die wahren Vandalen…

…und die Bühne für euren Vandalismus ist der ganze Planet“

Mit diesen Worten quittierte die Globalisierungskritikerin Naomi Klein auf der Blockupy-Kundgebung die medialen Bemühungen, die Massenproteste gegen die EZB wieder einmal hinter brennenden Autos verschwinden zu lassen. Deren Motive sind durchsichtig: Denn die Blockupy-Demonstration am 18.März war die bislang erfolgreichste.

Einige waren schon zwei Tage vorher angereist, um sich optimal darauf vorzubereiten, der EZB bei ihrer Eröffnungsfeier in die Suppe zu spucken. So standen am 18.März um 7 Uhr morgens 6000 Blockiererinnen und Blockierer 10.000 Polizeibeamten gegenüber.

Die Blockadepunkte wurden sehr schnell von der Polizei geräumt, danach gab es wohl keine gemeinsame Strategie mehr. Während ein Großteil der Protestierenden in Spontandemos durch die Stadt zog, ergriffen andere die Gelegenheit, um Spuren der Verwüstung zu hinterlassen. Wer da alles mitgemischt hat, ist noch unklar, die Ziele der Brände und Entglasungsaktionen reichen von Polizeiautos über Banken, Supermärkte, aber auch Sparkassen und Bushaltestellen – öffentliche Einrichtungen, also genau das, was die Blockupy-Bewegung eigentlich verteidigt. Ultralinke Gruppen, die außerhalb des Blockadebündnisses stehen, hatten ihre Beteiligung angekündigt. Aber auch Nazigruppen sollen zu den Protesten aufgerufen haben. So nebenbei wurden ja auch ein türkischer Kiosk zerstört – eine Aktionen, die eindeutig keine linke Handschrift trägt. Selbst das Werk von Provokateuren mag man nicht ausschließen, wenn man bedenkt, dass der Angriff auf eine Polizeiwache von innen heraus gefilmt wurde, die Polizei aber nicht eingeschritten ist.

Das hessische Innenministrium hat auf diese Weise die Bilder bekommen, die es wollte. Im letzten Jahr hatte die aggressive Polizeistrategie gegen die Blockupy-Demo, als sie nach 200 Metern grundlos stundenlang eingekesselt wurde, zu großer öffentlicher Empörung geführt. Jetzt scheint die Polizei darauf gesetzt zu haben, gerade Aktionen sinnloser Gewalt tatenlos zuzusehen, um das Blockupy-Bündnis zu desavouieren und die Konfrontationsstrategie des letzten Jahres im Nachhinein zu rechtfertigen. Der Polizeisprecherin, die für die Sendung „Brennpunkte“ am Abend des 18.März dazu interviewt wurde, konnte man ihre klammheimliche Genugtuung über diesen Verlauf der Dinge förmlich vom Gesicht ablesen.

Auch die Twitter-Offensive der Polizei passt in dieses Bild. Den ganzen Vormittag versuchte sie mit Meldungen im Bürgerkriegsstil, weitere Demonstrierende von der Anreise abzuhalten. Von 4000 Straftätern und 500 vorübergehenden Festnahmen war zeitweise die Rede, am Abend blieben davon knappe hundert übrig. Von den 88 verletzten Polizisten wurden 80 Opfer ihrer eigenen Reizgasangriffe. Die Demonstranten beklagen 200 Verletzte.

Der Aktionskonsens

Der von Blockupy im Vorfeld verabschiedete Aktionskonsens deckte den Vandalismus jedenfalls nicht. Darin hieß es: „Unsere Aktionsform sind Massenblockaden, die aus Menschen bestehen. Mit Sitz- und Stehblockaden, Straßentheater, Trommelgruppen und thematischen Gegenständen unseres Widerstands werden wir alle Zugänge zur EZB dicht machen. Gitter und Zäune der Polizei werden wir in unsere Blockaden einbeziehen. Auch wenn Polizeikräfte versuchen, uns von unserem Vorhaben abzubringen, werden wir uns nicht auf sie fokussieren. Wo möglich, werden wir Polizeiketten durch- oder umfließen, werden unsere Körper einsetzen, um die Blockade zu halten. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.“ Anders als in Heiligendamm und in Dresden ist die Umsetzung dieses Konzeptes aber nicht gelungen. Es war nicht eindeutig festgelegt, wie die Blockaden aussehen sollen. Und da die Blockaden nach Regionen aufgeteilt waren, nicht nach politischen Spektren, gab es an den einzelnen Blockadepunkten auch keinen Konsens über die Vorgehensweise und keine räumliche Trennung von Gruppen mit sehr unterschiedlichen Aktionsvorstellungen. Die Sache ist aus dem Ruder gelaufen.

Die Demo

Die Demonstration am Nachmittag war dann das Kontrastprogramm. 10.000 waren angekündigt, es wurden dann um die 25.000, die Polizei hat 17.000 zugegeben.

Anfang des Jahres hatte es noch ganz anders ausgesehen: Da war die Neigung, mitten in der Woche zur Demo nach Frankfurt zu fahren, auf dem Tiefpunkt und in Kreisen der Organisatoren wurde diskutiert, ob Blockupy noch eine Zukunft hat. Nach dem Regierungsantritt von Syriza, der gnadenlosen Erpressungspolitik gegen die griechische Regierung und angesichts der Hoffnung auf weitere Regierungswechsel in diesem Jahr in anderen Ländern Südeuropas sind dem Mobilisierungswillen jedoch Flügel gewachsen. Ein Ausdruck davon waren etwa def Aufruf der deutschen Gewerkschaftsvorsitzenden, der im Ausland großes Echo erfahren hat; zahlreiche Solidaritätserklärungen und -aktionen (darunter die von Griechenland-Solidaritätskomitees veranlasste Demonstration in Berlin am 14.März); Filmvorführungen von „Wer rettet wen?“ in über 120 Städten und der mehrfach ausgestrahlte Fernsehfilm von Harald Schumann „Die Macht der Troika“. Ab jetzt hat der Protest gegen die europäische Sparpolitik eine fest, zentrale Adresse: EZB, Sonnemannstr. 22. Und es gibt eine große Entschlossenheit, das Fenster, das sich nun geöffnet hat, mit aller Macht weiter aufzustoßen.

„Wir haben unser Ziel, die Feier und den Arbeitsalltag der Europäischen Zentralbank nachhaltig zu stören, erreicht. Dies war kein normaler Tag für Frankfurt“, kommentierte am Ende Christoph Kleine vom Blockupy-Bündnis. Aus einer Aktion, die sich zunächst „nur“ das Ziel gesetzt hatte, die Eröffnungsfeier zu stören, wurde eine europäische Antispardemonstration. Sie hat den Ball, der aus Athen rübergerollt ist, aufgegriffen und sieht sich inzwischen als Teil einer europaweiten Anti-Austeritätsbewegung. Das war die würdigste Begehung des 18.März 1848 – als der Barrikadenaufstand in Berlin die Märzrevolution einläutete –, die man sich hätte denken können.

Die Botschaft kam sogar im Herzen der Bestie an: In seiner Rede auf der Eröffnungsfeier vor zwei Dutzend handverlesenen Gästen wehrte sich EZB-Chef Draghi, die Proteste seien „unfair“, schließlich versuche die EZB gerade, wirtschaftliche Schocks abzufedern. 

Block austerity

Frankfurt war erst der Anfang, da ist noch viel Luft nach oben. Noch dominierte das linksradikale Spektrum, während die Blöcke von Attac und der Linkspartei eher bescheiden ausfielen und Gewerkschaftsfahnen nur vereinzelt zu sehen waren. Der DGB hatte für 12 Uhr am selben Tag eine eigene Demonstration angesetzt, 2-3000 Leute, so wird geschätzt, zogen vom Gewerkschaftshaus zu einem der Blockadepunkte. Sie wurden unterwegs jedoch von der Polizei angehalten und rollten daraufhin brav ihre Fahnen wieder ein. Hans-Jürgen Urban vom geschäftsführenden Vorstand der IG Metall konnte seine Rede nicht halten, in der er „Für eine radikale Wende in Europa!“ plädierte und mahnte, aus der Anti-Springer-Kampagne der 68er zu lernen: „Keinen Euro für die Verunglimpfungen von Staaten und Menschen in Europa. Keinen Euro für Bild!“

Aus Italien war eine Delegation der Fiom, aus Frankreich eine kleine Delegation der SUD-Gewerkschaften gekommen – alles sehr löblich, aber nicht in einem Umfang, der nahegelegt hätte: Die Gewerkschaften haben verstanden, dass es gerade auch um ihre Zukunft geht. Die Angriffe auf das Streikrecht, das Lohn- und Sozialdumping – das alles läuft schließlich europaweit.

Am darauffolgenden Tag fand ein Treffen der Initiativgruppen statt, die Mitte November letzten Jahres den „sozialen Streik“ in Italien organisiert hatten. Es ist der Versuch, den Kampf der Prekären für würdige Arbeits- und Lebensbedingungen auf europäischer Ebene zu organisieren. An dem Treffen nahmen über hundert Personen teil, darunter auch Vertreter der FIOM und der SUD-Gewerkschaften. Die Initiative nennt sich inzwischen Transnationalstrike. Auf ihrer Webseite bilanzieren die Italiener: „In Frankfurt hat sich die Notwendigkeit einer wirklich europäischen, autonomen Initiative gezeigt. Frankfurt hat eine Möglichkeit aufgezeigt: Neben einem Banner der italienischen strikers fand sich das Transparent der Arbeiter, die bei Amazon Bad Hersfeld gestreikt hatten, und von deren deutschem Unterstützerkomitee. Die Arbeitskämpfe müssen europaweit repolitisiert werden.“

Am 9./10.Mai wird es in Berlin ein Blockupy-Auswertungstreffen geben.

Angela Klein

 

 

 

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