Manfred Fischer, langjähriger Freund und Mitstreiter des Euromarsch-Netzwerks, ist am 22. August 2016 infolge einer Herzkrankheit gestorben. Manfred wurde am 24. Juli 1939 in Daugavpils in Lettland mit deutscher Staatsbürgerschaft geboren. Von 1948 bis 1964 lebte er in Beirut, wo er ein italienisches Gymnasium besuchte, das Abitur machte und anschließend ein Studium der Kernphysik begann. Nach Aufenthalten in Frankreich und Deutschland setzte er dieses Studium 1977 in Lyon fort.
Euromarsch hat Manfred als Mitarbeiter der französischsprachigen Zeitschrift „Diagonales Est-Ouest, Courrier des Balkans“ kennengelernt. Für die Euromärsche stand er stets als Übersetzer zur Verfügung, und dies in einem doppelten Sinne, sprachlich wie kulturell. Zusammen mit dem Übersetzernetzwerk Babels arbeitete er auch für das Europäische Sozialforum und das Weltsozialforum.
Sein bewegter Lebenslauf hat aus ihm einen Menschen gemacht, der in vielen Kulturen und vielen Sprachen zu Hause war. Er beherrschte fließend deutsch, italienisch, französisch, sprach daneben auch gewandt englisch, russisch und arabisch. Er hatte Kenntnisse der verschiedensten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge und wusste diese zu vermitteln. Von großem kulturellen Horizont, war er stets freundschaftlich, hilfsbereit und von großer Lebensfreude. Mit seiner internationalen Prägung und seinem Engagement für ein soziales, demokratisches und solidarisches Europa verkörperte er das, wofür die Euromärsche standen und stehen.