Donnerstag, den 5. Oktober 2000, 10.00 Uhr am Arbeitsamt, Grafenberger Allee 300

Gegen die Rentenpläne der Bundesregierung!

Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit Eichels Sparpaket 5,9 Milliarden allein dadurch gespart, daß sie ihre Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung für die Empfänger von Arbeitslosenhilfe kürzte. Seit Beginn dieses Jahres dienen statt der 80 Prozent des letzten Bruttoeinkommens nur noch die Höhe der Arbeitslosenhilfe als Berechnungsgrundlage. Das allein hat schon erhebliche Einbußen bei der Rente zur Folge. Nach Riesters Rentenplänen soll aber ohnedies das Niveau der gesetzlichen Rente von heute 70 Prozent auf 60 Prozent sinken. Ein Durchschnittsverdiener mit 45 Beitragsjahren bezöge statt 2020 Mark eine Rente von 1730 Mark. Wer weniger als den Durchschnittslohn verdient, womöglich noch zeitweise erwerbslos war oder als Frau nicht immer sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat, gerät im Alter ganz schnell auf Sozialhilfeniveau.

Riesters Pläne werden von den Gewerk-schaften kritisiert, weil er damit die Arbeitgeberseite entlastet. Deren Beitrag zur Rentenversicherung wird auf 11 Prozent im Jahre 2030 festgeschrieben, während die Arbeitnehmer 4 weitere Prozent für eine private Zusatzrente aufbringen sollen.

Am 5. Oktober wird uns Hermann Kopp, Mitglied der IG Medien, über die Rentenpläne der Bundesregierung informieren.

Anfang Dezember 2000 findet in Nizza der EU-Gipfel statt, auf dem eine Sozialcharta beraten werden soll. Da man sich vorstellen kann, wie die »sozialen Mindeststandards« aussehen sollen, haben sich die Euromärsche vorgenommen, in Nizza Druck zu machen:

Gegen Arbeitszwang und Billigjobs - für ein existenzsicherndes Einkommen!

Auch Düsseldorfer Arbeitslose werden an den Demonstrationen teilnehmen. Interessenten können sich in der Arbeitsloseninitiative melden.

Am Montag, den 16. Oktober, um 15.00 Uhr, treffen wir uns wieder in der Arbeitsloseninitiative in der Flurstr. 45, um den nächsten Aktionstag am 7. November vorzubereiten. Interessierte sind herzlich eingeladen!

Düsseldorfer Aktionsbündnis gegen Armut und Erwerbslosigkeit
V.i.S.d.P.: Hartmut Lohse, c/o Arbeitsloseninitiative, Flurstr. 45, 40235 Düsseldorf