Gegen Arbeitszwang & BilligjobsDas Recht auf Arbeitslosengeld wird in Frage gestellt. Weil die wirtschaftlichen Aussichten schlechter werden und die Unternehmer um ihre Gewinne fürchten, fordern sie weitere Lohn- und Steuersenkungen: keine Einschränkungen bei befristeten Arbeitsverhältnissen, Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, Senkung der unteren Lohn- und Gehaltsgruppen - selbst der Kündigungsschutz steht auf dem Prüfstand. Die Bundesregierung kommt ihnen weit entgegen: Eine »Reform« des Sozialgesetzbuchs III soll in mehreren Schritten den Bezug von Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe neu regeln:
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Texte des Flugblatts: Gegen Arbeitszwang und Billigjobs Nein zur Charta des Grundrechte
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Alle drei Maßnahmen zusammengenommen bedeuten das Ende unseres Systems der sozialen Absicherung vor Erwerbslosigkeit und Armut. Damit wäre - neben der Privatisierung der Altersvorsorge und der angestrebten Privatisierung des Gesundheitssystems - auch die dritte Säule des Sozialstaats kaputtgemacht. Die Europäische Union spielt bei dieser Politik eine vorantreibende und koordinierende Rolle. Der Runde Tisch der Europäischen Industriellen betreibt eine massive Lobbypolitik, die EU-Kommission wie auch der Rat der Staats- und Regierungschefs nicken dessen Forderungen ab, und die Parlamente bekommen die Wirtschaftspolitischen Orientierungen als feststehenden Rahmen vorgesetzt, den sie nur ausfüllen, aber nicht mehr in Frage stellen dürfen. Die Wiedereinführung des Arbeitszwangs geschieht EU-weit. »Eingliederungsverträge«, wie das JobAqtiv-Gesetz sie jetzt vorsieht, wurden im vergangenen Jahr in Frankreich mit Hilfe der Gewerkschaft CFDT durchgesetzt. In Großbritannien hat die Regierung Blair einen »New Deal« eingeführt, der den Bezug von Leistungen an die Annahme jedweder Arbeit bindet. Dafür kassieren die einstellenden Unternehmen und die vermittelnden Beschäftigungsgesellschaften Lohnzuschüsse - aus den Töpfen der Sozialhaushalte. Dasselbe betreibt die belgische Regierung. Weil die Europäische Union der Motor des Sozialabbaus ist, müssen wir auch unsere Gegenwehr europaweit koordinieren! |
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